Probleme?

Die dunkle Seite von E-Auto-Batterien

 

In vielen Medien wird die Elektromobilität als umweltfreundliche Zukunft gepriesen. Schadstoffarmes oder gar -freies Fahren, günstiges Laden an der Steckdose, kein Verbrauch fossiler Brennstoffe. Mit diesen Argumenten soll der Weg für den massenhaften Absatz von Elektroautos geebnet und die Ära der Fahrzeuge mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren beendet werden.
Doch es gibt auch Gruppen, die massive Kritik an Elektroautos, insbesondere an der Herstellung der entsprechenden Batterien, üben. Ist diese Kritik berechtigt?

Die gängigen E-Autos nutzen Lithium-Ionen-Akkus. Der Rohstoff zur Herstellung für diese Akkus ist das chemische Element Lithium. Die für die E-Mobilität bedeutendsten Gewinnungsstätten dafür liegen in Südamerika, primär in Chile, Argentinien und Bolivien.
Das Leichtmetall liegt jedoch nicht in reiner, einfach zu gewinnender Form vor, sondern in verschiedenen chemischen Verbindung. Die einfachste Gewinnung von Lithium erfolgt aus Lithiumsalzen, hauptsächlich Lithiumchlorid. Dieses findet sich u.a. in ausgetrockneten Salzseen in den oben genannten Ländern.
Für den Abbau von Lithium muss sehr tief in der Erde fließendes Süßwasser hochgepumpt werden. Und damit beginnen die Probleme. Es gibt eine natürlich Trennung von Salz- und Süßwasser in diesen Regionen. Durch die Förderung wird diese natürliche Grenze zerstört, der Süßwasserspiegel sinkt weiter ab und wird mit Salz und anderen bei der Lithium-Gewinnung verwendeten Chemikalien kontaminiert. Dieses Vorgehen hat ein massives Tier- und Pflanzensterben zur Folge. Ansässige Bauern verlieren die Lebensgrundlage, ganze Landstriche veröden, da kein sauberes Grundwasser mehr existiert. Die Regierungen der betroffenen Länder sowie die fördernden Unternehmen sehen jedoch nur die finanziellen Vorteile - die Natur sowie die betroffenen Menschen haben das Nachsehen.
In der Nutzung selbst sind E-Auto-Batterien dann tatsächlich umweltfreundlich, abgesehen davon, dass für das Batterieladen häufig Energie aus fossilen Brennstoffen genutzt wird.
Nach etwa acht Jahren ist die maximale Lebensdauer der Akkus erreicht und sie müssen ersetzt werden. Und nicht nur der Abbau der zur Produktion benötigten Chemikalien verschmutzt die Umwelt, sondern auch das Recycling bzw. die Entsorgung. Das führende Unternehmen in Sachen Batterie-Recycling, Umicore, verbrennt die Akkus einfach. Abgesehen von der Freisetzung toxischer Gase bei dieser Verbrennung, können das Lithium sowie weitere Bestandteile wie Graphit und Aluminium anschließend nicht mehr genutzt werden. Ein Recycling findet also nicht statt. Es muss fortlaufend neues Lithium gewonnen werden, was die Umwelt mehr und mehr belastet. Und die vermehrte Nutzung von Elektro-Autos, die der Staat durch beispielsweise Steuerersparnisse subventioniert, beschleunigt dieses Problem. Es somit fraglich, ob die Vision des kompletten Austausches von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren durch E-Autos aufgrund des weltweit sehr begrenzten Lithiumvorkommens überhaupt umsetzbar ist.